Weihnachten und Neujahr in Mexiko
Es ist jetzt schon etwas her, ich bitte um Entschuldigung =P Aber es ist einfach immer so viel los hier und irgendwie hatte ich nach den Festtagen erst einmal genug von Allem und brauchte ein wenig Pause. Nun habe ich mich aber von dem ganzen Rummel erholt und kann euch davon berichten, wie es hier so zu sich ging.
Weihnachten haben wir im engeren Kreis der Familie verbracht, meine zwei Geschwister, die nicht mit uns hier wohnen kamen mit ihren Partnern über Weihnachten zu uns ins Haus und blieben bis teilweise bis Ende der Ferien, sprich bis zum 7.01.2009.
Unser Weihnachtsbaum war weiß, da meine Mexmama den vom letzten Jahr einfärben lassen hat, sah toll aus. Der 24. Dezember war bis auf Abends, ein ganz normaler Tag hier in Huatusco, die Geschäfte waren alle noch bis Nachmittags geöffnet. Abends um 9 machten wir uns dann alle „kirchenfein“ und fuhren zur Kirche, nicht zur Messe, da um diese Uhrzeit erstens keine statt fund und zweitens, da wir alle keine Lust auf eine Messe hatten. Wir verbrachten ca. eine viertel Stunde in der Kirche, die von vielen besucht war und fuhren anschließend wieder zurück ins Haus. Dort verbrachten wir tratschend die Zeit bis 12 Uhr, um Mitternacht gab es dann nämlich Essen. Nach dem Essen, gab es dann die Bescherung, wir hatten untereinander einen Geschenkaustausch geplant, auf meinem Zettel, den ich zwei Wochen vor Weihnachten gezogen hatte befand sich der Name von Nestor, der Freund meiner Schwester Betty, also war es meine Aufgabe ihm an Weihnachten etwas zu schenken. Wir alle hatten Zettel gezogen. Ich bekam mein Geschenk, einen Jogginganzug und ein Buch über die Mayas (in Deutsch), von meinem Bruder Jorge. Ich habe Nestor eine Sweatshirtjacke geschenkt, also ich habe allen etwas geschenkt nichts Großes, aber wollte irgendwie allen etwas Kleines schenken. Nach der Bescherung gingen wir dann auch alle ins Bett und am nächsten Morgen standen wir alle recht spät auf . So vergingen die Tage bis zum 31., mit dauerhaft gut besuchtem Haus, da meine Schwester Cirla und ihr Freund Eduardo die ganze Zeit hier geblieben waren. Jorge und seine Freundin Maru fuhren einmal zwischendurch für drei Tage zu sich nach Hause, in diesen drei Tagen durfte ich dann in meinem Zimmer schlafen =). Mein Zimmer ist ja das ehemalige Kinderzimmer von Jorge und hat ein Doppelbett, daher ziehe ich immer in Zimmer von Betty in das Bett von Yoly um, wenn Jorge mit seiner Freundin zu Besuch ist.
Am 28. reiste dann der Bruder meines Mexpapas mit seiner Frau, seiner Tochter, seinem Sohn und deren Partnern an. Sie alle brachten wir hier im Haus bis zum 31. unter. Betty und ich zogen ins Wohnzimmer um, um ein weiteres Zimmer für den Besuch freizumachen.
Am 31. abends gegen 9 machten wir und wieder alle „kirchenfein“ fuhren zur Kirche, war eigentlich genauso wie an Heiligabend. Danach fuhren wir mit dem fertig gekochten essen ins Ferienhaus. Verbrachten die Zeit bis Mitternacht mit Karaoke spielen, Familienfotos machen und nach einer Weile konnte man die Biere dann nur so zischen hören, Tequila war natürlich auch von der Partie. Um 12 Uhr nachts wünschten wir uns allen gegenseitig ein frohes neues Jahr und anschließend aßen wir zusammen. Nach weiterem Karaokespielen, was für mich etwas schwer war, mit nur spanischen Liedern, von denen ich nicht eins kannte, wurde ich von meinen Freunden mit dem Auto abgeholt und wir gingen in Huatusco in die Disko. Bis auf meinen Bruder seine Freundin und mich, schliefen alle im Ferienhaus, wir schliefen im Haus.
Am nächsten Tag wurde so gar nichts gemacht. Eigentlich habe ich den ganzen Tag nur geschlafen oder Fernsehen geguckt, man war schon ziemlich kaputt von der langen Nacht.
Die darauf folgenden drei Tage waren noch alle hier, auch die aus Mexiko. Sie verabschiedeten sich am 4. Januar und begaben sich auch den Heimweg. Am 5. Januar fuhren dann auch Jorge und Maru wieder nach Hause und es blieben nur noch Cirla und Eduardo. Es war irgendwie für uns alle angenehm, dass das Haus wieder etwas leerer war.
Ab Neujahr gab es überall in Mexiko „Rosca de los Reyes“ – Dreikönigskuchen zukaufen, es ist ein ringförmiges, süßes Hefebrot, welches im Teig kleine Plastikpuppen enthält. In meiner Familie gab es ab dem 01. Januar „Roscas“ und insgesamt haben wir bestimmt 5 oder so gehabt. Andere Familien, weiß ich von meinen Freunden essen „Rosca“ allerdings nur am Tag der heiligen drei Könige. Wenn man nun beim Abschneiden eines Stückes auf eine Puppe trifft oder sie beim Essen seines Stückes im Teig entdeckt, hat man laut Tradition „Tamales“ für die Feier am 2. Februar, was ein heiliger Tag ist, von ich weiß nicht wem, der hier in Mexiko wohl überall gefeiert wird, zu machen. In meiner Familie machen wir es allerdings nicht so. Habe übrigens drei mal ein Stück abgeschnitten und jedes Mal, wirklich jedes Mal, beim schneiden direkt auf die kleine Puppe getroffen. Betty insgesamt sogar auf 4 Stück.
Der Tag der heiligen drei Könige wird hier anders gefeiert als bei uns, also bei uns ist er ja nicht wirklich ein Tag, der von allen gefeiert wird. Ich weiß, dass wir Katholiken, uns als heilige drei Könige verkleiden und von Haus zu Haus gehen, singen, auswendig gelernte Texte aufsagen und man uns dafür Geld und Schokolade gibt. Das Geld wird jedes Jahr dann in ganz Deutschland zusammengetan und an ein bestimmtes Projekt für arme Kinder in verschiedenen Ländern gespendet. Die Süßigkeiten gibt es jedes Mal für die Kinder, was sie dazu bringt dieses mit großer Freude zu tun. Hier ist der Tag der heiligen drei Könige das Datum für die große Bescherung der kleinen Kinder. Nicht an Weihnachten gibt es große Geschenke für sie, sondern am 06. Januar nach dem Aufstehen, früh am Morgen. Am Tag davor hat man seinen Wunschbrief für die heiligen drei Könige zuschreiben und in an den Weihnachtsbaum zuhängen, abends heißt es dann für alle Kinder früh ins Bett und die Eltern machen sie auf in die Stadt, wo alle Geschäfte bis spät in die Nacht oder auch bis früh am Morgen geöffnet haben. Hier in Huatusco wurde eine ganze Straße mit ständen aufgebaut, die die ganze Nacht vom Menschenmassen gut besucht war, es war schwer sich dort fortzubewegen, bin mir das aus Neugierde mit einigen Freunden angucken gegangen. Also eigentlich bekommen die Kinder wohl so gut wie alles der Geschenke, was sie auf ihren Wunschzettel schreiben. Ich denke das ist eigentlich so wie in Deutschland mit dem Weihnachtsmann, denn es wird genauso gesagt wie in Deutschland, wenn man sich in Deutschland schlecht verhält, bringt der Weihnachtsmann einem keine Geschenke, hier wird es genauso zu den Kindern gesagt, nur halt anstatt des Weihnachtsmannes, bringen die heiligen drei Könige dann keine Geschenke.
Klein Emiliano hat ein Mini-Quatt und ganz viele kleine Spielautos bekommen. Wir sind dann gleich am Nachmittag in den Park hier beim Haus gegangen, damit er es ausprobieren konnte. War total lustig, da er mich durch die Gegend fahren wollte.
Am 08. Januar ging es dann wieder zur Schule, allerdings nur 3 Tage, da nach dem Wochenende die „Examenphase“ begann, in ganz Mexiko werden zur Zeit Arbeiten zum Ende des Semesters geschrieben. Ich als Austauschschülerin muss da nicht mitschreiben, habe nur aus Spaß die Mathearbeit mitgeschrieben. Habe nun schon wieder 3 Wochen Ferien, erst die Woche, in der alle die Arbeiten schreiben und anschließend haben alle 2 Wochen Ferien, ich denke mal als Erholung nach dem Arbeitenstress.
So, das war so ziemlich alles, was ich so in der letzten Zeit erlebt habe =)
Ganz liebe Grüße aus Mexiko, wo wir übrigens zwischendurch immer noch Wochen mit 30°C haben =)
Nette